Maria Publig: Waldviertelrache
Walli Winzer ermittelt wieder im Waldviertel
Im Waldviertel, in der kleinen Gemeinde, in der die Wiener PR-„Expertin“ Walli Winzer ihre „Zelte“ aufgeschlagen hat, rollen die Bagger. Ein nach Hause zurückgekehrter angesehener Architekt gestaltet mit dem einheimischen Bauunternehmer unter dem behördlichen Schutz des Bürgermeisters eine neue Wohnhausanlage. Natürlich mit all möglichen Mauscheleien und Gesetzesübertretungen.
Doch dann liegt der Stararchitekt plötzlich ermordet in einem leeren Swimming-Pool und im Schloss wird bei Umbauarbeiten ein Babyskelett gefunden. Bei solchen Ereignissen ist Walli Winzer gleich in ihrem Element und verschafft sich und dem Dorfpolizistin Sepp Grubinger durch ihre „Beziehung“ zur höheren Dienststelle die Lizenz zu ermitteln.
Ich habe es noch einmal versucht, aber ich gestehe: Ich werde nicht so richtig warm, mit der Person der Walli Winzer. Ich mag sie einfach nicht. Für mich ist sie genau diese oberflächliche Person aus Wiener Werbe-Kreisen, die Gucci und Balenciaga braucht um ihr Selbstwertgefühl in Ordnung zu bringen, den Unterschied zwischen Werbung und PR nicht kennt, aber immer genau weiß, was alle anderen zu tun hätten. Was vielleicht an der fehlenden Ausbildung liegt, aber immerhin scheint sie erfolgreich im Einschleimen bei potentiellen Kunden zu sein. Und wenn das nicht hilft, ist auch ein bisschen mehr möglich, schließlich ist sie ja sexuell unabhängig. Wobei sie ja eigentlich mit diesen Leuten nichts am Hut hat und ja genau deswegen das Waldviertel so liebt. Aber vielleicht habe ich das ja auch falsch verstanden ...
Der ganze Roman dreht sich jedenfalls aus meiner Sicht mehr um Walli Winzer, ihre Liebschaften, ihren Kater, ihre FreundInnen, ihre Befindlichkeiten als um den Kriminalfall.
Daher eher für alle, die es nicht so sehr kriminalistisch mögen, ein leicht lesbares Buch schätzen und ein bisschen in die Welt einer PR-Agentin (was immer das sein mag) hinein schnuppern möchten.
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