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Gerhard J. Rekel: Monsieur Orient-Express

Bahnreisen werden im Moment immer beliebter und auch der Schlafwagen hat wieder Saison. Doch wer hatte eigentlich die Idee für den luxuriösesten aller Schlafwagen?

Gerhard J. Rekel beschreibt, wie es Georges Nagelmackers gelang, Welten zu verbinden
Gerhard J. Rekel
Monsieur Orient-Express
978-3-218-01305-5
Kremayr & Scheriau
https://www.kremayr-scheriau.at/

Das Buch lockt mit dem Wort „Orient-Express“ im Titel. Doch Gerhard J. Rekel erzählt nicht nur die Geschichte des Orient-Expresses, sondern in erster Linie das Leben jenes Mannes, der diesen „erfunden“ hat – und dieses Leben hatte es in sich.

Der Orient-Express – als Luxuszug – war mir vor allem durch den Film mit Monsieur Poirot und der Erzählung von Agatha Christie geläufig. Doch wer für die Idee dahinter verantwortlich war und für seine Umsetzung kämpfte und welche Schwierigkeiten dabei zu meistern waren, hatte ich nicht gewusst. 

Doch nun, nach der vergnüglichen Lektüre von Gerhard J. Rekels Buch, bin ich um diese Erkenntnis reicher. Und es war eine wahre Pioniertat diesen Zug auf Schiene zu bringen: denn Monsieur Georges Nagelmackers (übrigens ein Belgier) hatte nicht nur mit unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Interessen zu kämpfen, sondern auch mit Kriegsausbrüchen, unterschiedlichen Spurweiten der Schienen, Widersachern, Aktionären, wirtschaftlichen Bedingungen, Lieferverzögerungen und vielfacher Skepsis seinen Ideen gegenüber.

Auch auf die Unterstützung seines Vaters musste er verzichten, dennoch ging er seinen Weg unbeirrt, mit hohem Engagement und diplomatischen Geschick. Das war im damals noch nicht vereinten Europa genauso bitter notwendig wie im heutigen.

Eine spannende Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen, die nicht nur Bahnliebhaber und Agatha Christie Fan erfreuen wird. 

Und irgendwie bekommt man beim Lesen Lust auf einen Urlaub mit der Bahn …
Es muss ja nicht gleich der Orient-Express sein (fährt teilweise noch immer), ich probiere es vielleicht einmal mit einem NightJet der ÖBB (ist kostengünstiger, aber natürlich nicht so luxuriös).


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