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Bernhard Kreutner: Gefangener 2959. Das Leben des Heinrich Maier.

Im Mittelpunkt des Buches stehen die letzten Jahre im Leben des Kaplans von Gersthof, Heinrich Maier.

Bernhard Kreutner: Gefangener 2959. Das Leben des Heinrich Maier.
Bernhard Kreutner
Gefangener 2959. Das Leben des Heinrich des Heinrich Maier. Mann Gottes und unbeugsamer Widerstandskämpfer.
978-3-7110-0253-2
Ecowin Verlag
www.ecowin.at

Von seiner Verhaftung durch die Gestapo bis zu seinen letzten Gedanken vor seiner Hinrichtung.

Heinrich Maier wurde 1908 in Wien geboren, studierte in Wien und in Rom und war schlussendlich Kaplan der Pfarre Gersthof in Wien. Er gehörte zu jenen Österreichern, denen in der Vergangenheit wenig gedankt wurde und auch heute noch wenig gedacht wird: Maier war im Widerstand. Er war leitendes Mitglied der vielleicht spektakulärsten Einzelgruppe des österreichischen Widerstands, wurde im Frühjahr 1944 festgenommen, „verschärft“ verhört, gefoltert, ins KZ Mauthausen überstellt und nach Wien zurückgebracht, wo er am 22. März 1945 als wahrscheinlich Letzter im Landesgericht Wien hingerichtet wurde.

Bernhard Kreutner widmet sich im Buch einfühlsam erzählt den letzten Jahren eines außergewöhnlichen Menschen. Es ist unvorstellbar, was er und auch viele andere in diesen Zeiten erleiden mussten und es ist nach wie vor unvorstellbar, dass es Menschen gibt, die fast so etwas wie Spaß und Befriedigung aus dem Quälen anderer Menschen ziehen können.

Wie man in einer solchen Situation standhaft bleiben kann, versuchen kann, Zeit zu gewinnen um seinen Freunden und Mitstreitern damit eventuell die Möglichkeit zur Flucht ermöglich kann, ist für mich ebenso kaum vorstellbar. Heinrich Maier konnte es. Und verlor nie seinen Glauben an Gott, sondern im Gegenteil – durch seine Haft und die Folterungen – fand er Halt und Gewissheit in seinem Glauben.

Es ist kein leicht zu lesendes Buch, keine Lektüre für den entspannten Sonntagnachmittag. Und doch wäre es wünschenswert, wenn es möglichst viele Leser finden würde. Auch Kreutners Einschätzungen der „österreichischen Bewältigung“ der nationalsozialistischen Herrschaft und der damaligen Situation sind lesenswert und regen zum Nachdenken an.


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