Sightseeing macht nicht nur müde, sondern auch hungrig. Wer Fleisch und tschechische Küche liebt, wird im U Námořníka sicher seine Lieblingsspeise finden, aber keine Sorge: es gibt für jeden etwas Gutes.
Fast hätte ich das Lokal nicht als solches gleich erkannt. Denn mein Blick war gefangen von den Keramiken im Nebengeschäft (das allerdings auch zum Restaurant gehört und wer noch ein Zimmer zur Übernachtung sucht, könnte hier ebenfalls fündig werden.) Wir wollen uns jetzt aber dem Restaurant und unserem Mittagessen zuwenden.
Einziges Problem: wir hatten – wie üblich – wenig Zeit. Daher war auch gleich die Bitte vor der Bestellung: sucht euch was aus, das schnell geht.
Wenn man schon in einem Restaurant ist, das für seine tschechische Küche bekannt ist, dann sollte man auch dazu greifen. Manchmal scheint hier auch am offenen Feuer gegrillt zu werden, doch nun war Mittagstisch angesagt. Fast alle Plätze waren besetzt – wenn wir nicht reserviert hätten, wäre es wohl mit einem Sitzplatz nichts geworden. Oder nur mit einer längeren Wartezeit. Das ist doch schon eine gute Empfehlung.
Nun denn:
Mein Krautsüppchen mit Kartoffeln und Selchfleischstückchen schmeckte vorzüglich. Für die Kyselica, so heißt die Suppe, gibt es wahrscheinlich so viele unterschiedliche Varianten wie es Köche gibt. Da heißt es einfach ausprobieren und so lange abändern bis es so gut schmeckt. Ein Rezept dafür habe ich hier zum Nachkochen.
Zum Hauptgericht wählte ich einen Schweinespatz mit Blaukraut und Kartoffelknödel – Vepřový vrabec, červené zelí, bramborovy knedlík. Der „Spatz“ ist ein Teil der Schweinsschulter, wunderbar weichgekocht, mit einer hervorragenden Sauce und ausgezeichneten Kartoffelknödel, die den Saft so richtig schön aufnehmen. Wie ihr an der Portionsgröße entnehmen könnt, sind hier hungrige und gute Esser gefragt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei diesen Portionen in Tschechien schon einmal jemand hungrig einen Tisch verlassen musste.
Ich schaffe es nicht ganz und träume anschließend von einer Hängematte. Da wir aber weitermüssen, muss es auch ein Espresso tun. Hier wird Segafredo serviert. Ausgezeichnet! Das bringt einige Lebensgeister wieder zurück.
Der Besuch erfolgte während einer Pressereise auf Einladung von Czech Tourism Wien
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