In Mariazell gibt es eine ganz besondere Apotheke …
Obwohl unsere Familie nicht gerade zu den praktizierendsten Katholiken zählt, ist es – solange ich denken kann - Tradition einmal im Jahr nach Mariazell zu fahren. Das war schon bei meinen Großeltern so und selbst meine Tochter hat diese Tradition, vielleicht nicht so regelmäßig übernommen.

Neben den Besuchen der Basilika und der Kerzerlgrotte schaue ich dann immer in der Lebzelterei Pirker und in der Apotheke zur Gnadenmutter vorbei. Schon seit Jahren.

Wobei mich das Angebot jedes Jahr aufs Neue fasziniert, und ich glaube, es wird auch jedes Jahr größer. Anfangs holten wir nur den Kräuterlikör, der schon bei meinen Großeltern als das beste Mittel bei Magenverstimmung und nach zu fettigen Essen gepriesen wurde. „Leider“ wurde das Sortiment inzwischen ziemlich erweitert und auch noch das Aussehen der Flaschen umgestellt, sodass ich jedes Mal nun am Überlegen bin, welche „Sorte“ ich nun mitnehmen soll. Denn das ich einen Magenlikör mitnehmen muss, steht außer Frage.

Doch nicht nur das Sortiment der Liköre wurde erweitert. Es gibt nun unzählige Teesorten, jede wäre es wert probiert zu werden. Seifen, Pastillen, Salben, Homöopathisches, Dragees, Drops, Hildegard von Bingen Produkten und heuer sind mir erstmals die vielen Kosmetikprodukte aufgefallen. Natürlich musste auch davon eine Creme mit und außerdem eine Lippensalbe gegen Fieberblasen. Diese habe ich schon probiert – ist ausgezeichnet. Über die Creme kann ich erst später berichten, zuerst müssen die alten Tiegel aufgebraucht werden.

Dennoch diese Apotheke ist einfach faszinierend. Man „riecht“ förmlich die 300 Jahre Geschichte und das Wissen über die heilenden Wirkungen der heimischen Alpenkräuter.
Die Geschichte der Apotheke zur Gnadenmutter
Die Apotheke wurde 1718 gegründet. Von 1820 bis 1871 leitete Michael Hölzl, ein in ganz Europa anerkannter Botaniker und Heilpflanzenexperte seiner Zeit die Apotheke. Nicht nur, dass er Heilpflanzen bis nach Moskau lieferte, und sein Wissen über deren Heilwirkungen auch an Universitäten gefragt waren, holten sich auch der österreichische Erzherzog Johann und Franz Grillparzer bei ihm Rat. Noch heute sind seine geheimen Rezepturen und seine Forschungen in der Apotheke erhalten. Manche werden auch heute noch in unveränderter Rezeptur händisch hergestellt. Über 400 Heilpflanzen und Heilkräuter kommen dabei zum Einsatz.

Die „Mariazeller Magentropfen“ werden zum Beispiel seit 1780 nach einer der ältesten Rezepte händisch hergestellt. Diese Tropfen erlangten bereits Anfang des letzten Jahrhunderts für ihre Qualität und Wirkung Weltruhm und wurden bei internationalen Ausstellungen mit den höchsten Auszeichnungen versehen.

Diese Apotheke ist eine Sehenswürdigkeit und gehört einfach für uns zu jedem Mariazellbesuch dazu. Schaut vorbei und ich wette ihr werdet sie nicht ohne zumindest eine Kleinigkeit verlassen können.

Wer einen Blick auf das große Sortiment der Apotheke machen möchte, kann sich im Online-Shop der Apotheke umschauen, verliert aber dabei natürlich die Atmosphäre der Apotheke vor Ort. Dennoch, für Nachbestellungen oder um sich ein bisschen auf den Besuch vorzubereiten ist es optimal: https://www.zurgnadenmutter.com/shop/
Die Apotheke und Drogerie „Zur Gnadenmutter“
8630 Mariazell, Hauptplatz 4
Tel: +43 3882 210
Email:
www.zurgnadenmutter.at