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Sie galt als eine der größten und letzten Primadonnen der Oper: Maria Callas (Foto © STUDIOCANAL GmbH / Pablo Larraín)

Im Dezember 2023 wäre die Diva 100 Jahre alt geworden, Regisseur Pablo Larraín erzählt in seinem Film die letzten Tage der großen Griechin.

Foto © 2024 STUDIOCANAL / Pablo Larraín / Netflix
Foto © 2024 STUDIOCANAL / Pablo Larraín / Netflix

Callas wurde in New York als Tochter griechischer Eltern geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern geht sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Athen. Sie studiert am Konservatorium in Athen und beginnt sich bald einen Namen zu machen. Oft hieß es „ihre Stimme ist nicht die schönste, aber was sie aus ihren Auftritten gemacht hat, welche Emotionen sie in ihre Rollen legte, war einzigartig“.

Foto © STUDIOCANAL GmbH
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„Meine Welt ist die Oper“ – wird sie auch im Film sagen, bei dem nur wenige ihrer glorreichen Opernmomente und hier auch wieder nur kurze Szenen gezeigt werden. Der Film beginnt mit ihrem Tod und zeigt die Callas in ihren letzten Tagen: eine medikamentensüchtige, eigentlich gebrochene Frau, die auch ihren Lebenswillen verloren hat und immer mehr in eine Scheinwelt abgleitet.

Foto © STUDIOCANAL GmbH
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So fragt man sich bald, sind die Intervieweinblendungen real oder erscheint der Reporter, der denselben Namen wie eines ihrer Medikamente trägt, in Wirklichkeit oder in der Scheinwelt.

Foto © 2024 STUDIOCANAL / Courtesy of Netflix
Foto © 2024 STUDIOCANAL / Courtesy of Netflix

Rückblicke zeigen sie mit Onassis, mit Kennedy, ja sogar mit Jacky, die Onassis im Gegensatz zur Callas sogar heiratet. Auch dieses Ereignis muss sie besonders getroffen haben, so zeigt der Film sie am Totenbett von Onassis – vor Jacky …

Foto © 2024 STUDIOCANAL / Pablo Larraín / Netflix
Foto © 2024 STUDIOCANAL / Pablo Larraín / Netflix

Auch wenn es große Diskussionen um die Leistung von Angelina Jolie (ja, sie spielt die Callas) gibt, mir hat sie großartig gefallen und ich hätte ihr diese Leistung – ehrlich gesagt – nicht zugetraut. Sie zeigt die Zerbrechlichkeit der Diva ebenso wie ihre Allüren und ist in den Gesangspassagen zumindest lippensynchron. Ob sie wirklich gesungen hat und ob sie von einer KI unterstützt wurde oder nicht, kann ich nicht sagen, spielt aber bei der Beurteilung ihrer Leistung für mich keine Rolle.

Foto © 2024 STUDIOCANAL / Pablo Larraín / Netflix
Foto © 2024 STUDIOCANAL / Pablo Larraín / Netflix

Trotz alledem ließ mich der Film ein wenig ratlos zurück. Ich bin weder ein Callas- noch ein Jolie-Fan. Als Opernfan hätte ich gerne mehr über ihre Opernauftritte gesehen und gehört, ihr Leben lieber chronologisch erzählt bekommen.

Foto © 2024 STUDIOCANAL / Pablo Larraín / Netflix
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Für mich, die ich La Divina nur von Aufnahmen kenne, und sie z.B. in einer Aufnahme mit Karajan als Carmen schrecklich, in La Traviata in einer anderen aber hervorragend gefunden habe, hätten mich diese Zeiten aus ihren Leben mehr interessiert.

Foto © 2024 STUDIOCANAL / Courtesy of Netflix
Foto © 2024 STUDIOCANAL / Courtesy of Netflix

Ich glaube auch, dass es für all jene, die Callas und ihr Leben überhaupt nicht kennen, schwierig sein wird, dem Film zu folgen und herauszufinden, was ist real, welche Szenen spielen eigentlich nur in der Fantasie der Maria. Auf jeden Fall wird er aber dazu beitragen, das Interesse an Maria Callas wieder hoch zu halten und vielleicht werden dadurch ja auch einige Kinofans sich wieder an sie erinnern oder mit ihrem Leben beschäftigen.

Maria 
Regie: Pablo Larraín, Drehbuch: Steven Knight, Kamera: Edward Lachman

Besetzung: 
Maria Callas: Angelina Jolie, Ferruccio: Pierfrancesco Favino, Bruna: Alba Rohrwacher, Aristoteles Onassis: Haluk Bilginer, Mandrax: Kodi Smit-McPhee, Yakinthi Callas: Valeria Golino, Doktor Fontainebleau: Vincent Macaigne, Jugendliche Maria Callas (1940): Aggelina Papadopoulou, SS-Offizier: Jörg Westphal

Im Kino in Österreich: ab 6.2.2025


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