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Im Museum Niederösterreich kann man jetzt die Tiere der Nacht kennenlernen und auch viel – unter anderem über Fledermäuse – lernen.

Diese Ausstellung musste ich einfach besuchen – schließlich hat mich ja schon einmal eine Fledermaus, Klaus, im Wohnzimmer des nächtens besucht. Da ich damals weder viel über Fledermäuse wusste noch, wie ich den Kleinen wieder hinaus bitten konnte, war es Ehrensache die Ausstellung zu besuchen. Man sollte schließlich vorbereitet sein.

Die Tiere der Nacht stellen sich vor
Die Tiere der Nacht stellen sich vor

Wir gehen durch die beleuchteten Säulen des Eingangsportals und tauchen in die Dämmerung und ins „Dunkel“ ein und lernen die Vorteile kennen, die die Nacht bietet und welche Tiere dafür auch ganz besondere Fähigkeiten entwickelt haben.

Es hat auch Vorteile in der Nacht aktiv zu sein
Es hat auch Vorteile in der Nacht aktiv zu sein

Die Museumseule Poldi, diesmal in Begleitung von Museumswärter Wurlitzer begleitet uns durch die ganze Ausstellung und die beiden wissen einiges über die Tiere der Nacht.

Grillen zirpen
Wahnsinn, wie laut die kleinen Kerle zirpen können

Im ersten Gang warten nicht nur ein Salamander auf mich, sondern es gibt auch Audiostationen und ein Stückchen weiter kann man den Grillen nicht nur beim „Kratzeln“ zusehen, sondern auch beim Zirpen zuhören.

Auch die Schmetterlinge sind nachtaktiv
Auch viele Schmetterlinge sind nachtaktiv

Ein großer Saal widmet sich ganz den Fledermäusen. Ich wusste gar nicht, dass es so viele unterschiedliche Arten gibt. Mindestens 19 verschiedene gibt es allein in St. Pölten.

Mit Kuratoren bei den Fledermäusen
Mit den Kuratoren bei den Fledermäusen

In der Ausstellung kann man Abendsegler, Zwergfledermaus, Mausohr, Kleine Hufeisennase, Wasserfledermaus und Braunes Langohr näher kennen lernen. Sie unterscheiden sich nicht nur durch die Form ihrer Ohren, ihre Flugweise, ihre Lebensräume, sondern auch durch ihre Jagdtechniken und ihre Jagdreviere. 

Der Fledermaussaal
Hier kann man viel über Fledermäuse erfahren

Hier kann man nicht nur verschiedene Fledermäuse in einem Videospiel füttern, die unterschiedlichen Ohren ertasten und dabei raten, welche Fledermausart man gerade ertastet hat, sondern auch in der Ta-Ta-Ta-Station mit einigem Geschrei herausfinden, wie Fledermäuse den Raum mittels Echoortung sichtbar machen könnten. Wir erfahren von ihren unterschiedlichen Jagdtechniken, aber auch wie sie pinkeln können. (Wo sie doch Kopf über ihre Zeit verbringen 😊 und so auch schlafen)

Videospiel
Bei einem Videospiel kann man Fledermäuse füttern

Außerdem habe ich gelernt, dass Fledermäuse nicht nur in Höhlen und auf Dachstuben wohnen, sondern auch mit kitzekleinen Häuschen vorliebnehmen.

Videospiel Fledermäuse
Allerdings war ich nicht sehr erfolgreich

Im Garten des Museums kann man sich nicht nur die Fledermaushäuschen ansehen, sondern auch lernen wie wir ihnen beim Überleben helfen können. Da es immer weniger Insekten gibt, sind auch Fledermäuse und ihr Überleben gefährdet.

Ein "Fledermaus-Häuschen"
Ein "Fledermaus-Häuschen" im Garten.

Ein Teich, nachtaktive Pflanzen (ja, es gibt auch Pflanzen, die in der Nacht blühen und erst in der Nacht duften – wusste ich auch nicht) helfen, Insekten und damit auch Fledermäuse anzulocken. Wenn ich an meine vielen Spinnen am Balkon denke, hätte ich gerne, wenn Klaus wieder einmal bei mir vorbeischauen würde. Wie es scheint, braucht man sich auch vor Gelsen nicht zu fürchten, wenn eine Fledermaus in der Nähe ist – die verputzt sie alle…

In der Ausstellung kann man auch seine eigenen Sinne testen
In der Ausstellung kann man auch seine eigenen Sinne testen

Die nächsten Stationen der Ausstellung widmen sich nicht nur den Sinnen der Tiere, sondern auch unseren. In vier Kojen lernen wir nicht nur, welche Sinne bei welchen Tieren besonders ausgeprägt sind, sondern wir können auch unser Sehen, Riechen, Hören und Fühlen testen.

Wie gut kannst Du in der Dunkelheit sehen?
Wie gut kannst du in der Dunkelheit sehen?

Und ich muss gleich einmal zugeben – beim Riechtest bin ich phänomenal gescheitert: Ich habe kein einziges Gewürz richtig erkannt! Probiert es einmal aus, es ist gar nicht so einfach! 

Oder riechen?
oder riechen?

Interessant ist es auch, wie sich das Auge auf die Dunkelheit einstellt. Habt Geduld und bald werdet ihr die Tiere im Dunkeln erkennen können.

Hier werden die Tiere der Nacht lebendig ...
Hier werden die Tiere der Nacht lebendig ...

Ins Dunkel kommen wir auch bei der nächsten Station – und hier kann es ganz schön laut werden. Hier sind die Tiere der Nacht und der Dämmerung unterwegs, wir hören die Käuzchen und einen Uhu rufen, eine Katze, einen Fuchs, einen Hirsch und noch viele andere. So richtig laut sind die Wildschweine unterwegs, aber am besten ihr kommt selbst und hört ihnen zu.

Manche Fledermäuse könnten auch gegen Gelsen helfen ...
Manche Fledermäuse könnten auch gegen Gelsen helfen ...

Durch die Dauerausstellung des Museums – die man sich auch nicht entgehen lassen sollte – kommen wir einen Stock tiefer noch in die Höhle, in der man sich auch noch ein Video über Fledermäuse ansehen kann.  

Könnt ihr die Ohren ertasten und so die Fledermausart bestimmen?
Könnt ihr die Ohren ertasten und so die Fledermausart bestimmen?

Das Haus für Natur im Museum Niederösterreich ist mit seinen über 40 einheimischen Tierarten nicht nur Museum, sondern auch ein Zoo. Im ganzen Haus sind insgesamt sechs Silhouetten von Fledermäusen aus Pappe versteckt, die gefunden werden wollen. Wer alle sechs findet, bekommt an der Kassa ein kleines Geschenk – also mitmachen!

Mäuse und Fledermäuse
Mäuse, Fledermäuse und Micky Maus

Mit einem Wort: Diese Ausstellung ist ganz toll gemacht, bietet viele interaktive Stationen und man lernt jede Menge: über die Tiere der Nacht, wie man sie auch unterstützen kann und auch noch einiges über sich selbst. Anschauen!

Nachtfalter
Ein Nachtfalter

Das Museum Niederösterreich bietet auch immer wieder zahlreiche Abendveranstaltungen im Diskussionsforum „Erlebte Natur“ und Führungen mit dem Kurator der Ausstellung Ronald Lintner. Alle Termine findet ihr unter www.museumnoe.at/erlebte-natur 

Es gibt viele unterschiedliche Fledermäuse
Es gibt viele unterschiedliche Fledermausarten

Am 19. und am 26. August 2025 um 19:00 Uhr lädt das Haus für Naturwieder zu den beliebten Fledermausnächten in Kooperation mit der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ). Nach einem Vortrag geht es mit der Fledermaus-Expertin Katharina Bürger in die Natur, um die faszinierenden Säugetiere zu beobachten.

Das Leben der Nachtfalter beleuchtet das Schmetterlingsleuchten am 21. und 28. August auch jeweils um 19:00 Uhr mit Schmetterlingsexperten Wolfgang Stark, ebenso mit Beobachtungen in der Natur.

Das Haus der Natur im Museum Niederösterreich ist Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Montag (außer Feiertag) ist das Museum geschlossen. Die Sonderausstellung „Tiere der Nacht“ ist bis 8. Februar 2026 zu sehen.

Ein kleiner Rundgang durch die Ausstellung:


Tiere der Nacht
bis 8.2.2026
Haus für Natur, Museum Niederösterreich
3100 St. Pölten
Kulturbezirk 5
+43 2742 90 80 90-998 (Besucherservice und Buchungen)
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https://www.museumnoe.at

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