Nun ja, ganz so seerosig und stimmungsvoll, wie sein Garten in Giverny wurde mein Gemälde nicht, aber für den Anfang bin ich recht stolz auf mich …
Was gibt es Schöneres als eine ArtNight geschenkt zu bekommen. In meinem Fall war die Freude darüber gleich doppelt so groß: erstens mit meiner großen (ok, es ist die einzige) Tochter Zeit verbringen zu können und zweitens – nach langer Zeit – wieder einmal zum Pinsel zu greifen.

Malen und Zeichnen waren neben Turnen die Lieblingsgegenstände meiner Schulzeit (ich weiß: lang, lang ist es her) und wenn ich nicht zu feig gewesen wäre, vielleicht wäre die Grafik doch etwas für mich gewesen. (Wahrscheinlich aber nicht – für manches fehlt mir die Geduld).

Doch das nur zur Einstimmung.
So wurde ich eingeladen, bei einem Gläschen Wein, mich unter Anleitung mit den Seerosen von Monet auseinanderzusetzen.

Das Ganze findet im Tunnel Vienna statt und wir sind – wie es sich nun mal gehört – ein bisschen aufgeregt (ich) und mehr als rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn dort.

Im oberen Geschoss, von dem man in den Gastraum des gemütlichen Wirtshauses hinunterblicken kann, ist alles schon aufgebaut. Die Vorlage von Monet, Leinwand auf der Staffelei, die Farben auf der Palette und verschiedene Pinsel.

Unsere Kursleiterin, Ruth, begrüßt uns freundlich und erklärt uns die ersten Schritte. Wir suchen uns einen Platz, holen uns zur Inspiration noch an der Schank etwas zum Trinken und von uns aus kann es losgehen – Malschürze umbinden, Ärmel aufstrecken nicht vergessen!
Schritt für Schritt führt uns Ruth durch das Bild. Ich bin schon einmal sehr begeistert, wie der Hintergrund entsteht. Manchmal kommt es mir vor, als würde ich etwas „verschlimmbesseren“, aber das Malen mit den Acrylfarben, das Mischen, das Ausprobieren, Übermalen macht unheimlichen Spaß. Immer wieder schauen wir uns die Vorlage an, während Ruth zwischen uns herumspaziert und hier und da den einen oder anderen Tipp gibt. Klasse.

Nachdem wir nun die Wasseroberfläche zu unserer Zufriedenheit fertiggestellt haben, wird es Zeit mit dem Grün der Seerosen zu beginnen, was uns auch die Möglichkeit gibt, den einen oder anderen Fehler noch zu übermalen. Prima, was sich da so noch korrigieren lässt, ich beginne meine Acrylfarben so richtig zu lieben.

Trotzdem bin ich schon mehr als neugierig wie wir jetzt die Seerosen gestalten werden und schon geht es los. Ich entscheide mich für das traditionelle Rosarot, obwohl– laut Ruth – auch eine gelbe Fassung durchaus gepasst hätte. Mit Begeisterung male ich nun noch kleine und große Röschen auf mein Bild – und stelle fest: sieht eigentlich recht nett aus. Ok, nicht die Klasse von Monet, aber das war ja auch nicht zu erwarten gewesen.

Ruth fordert uns zum Schluss noch auf, einen Rundgang zu den anderen Teilnehmern zu machen und ihre Bilder zu betrachten. Und wirklich, auch ich bin erstaunt, wie unterschiedlich die Umsetzung der Vorlage bei allen geworden ist. Kein Bild gleicht den anderen und alle sind wirklich schön geworden.

Zufrieden wandern nicht nur wir, sondern auch die anderen Teilnehmer von einem zum anderen. Und dann heißt es schon: ein letztes Mal die Pinsel auswaschen, zusammenpacken, Wasser ausleeren, die Schürze ausziehen und zurückgeben. Schade eigentlich, ich wäre gerade so richtig in Schwung gekommen, aber vielleicht komme ich ja einmal wieder …
Sehr zufrieden und stolz verlassen wir mit unseren Gemälden den Tunnel. Fragt sich jetzt nur noch: Wohin werde ich mein Bild zu Hause jetzt platzieren?

Wer einmal ähnliches versuchen will, schaut einfach auf der Website von ArtNight (www.artnight.com) vorbei. Hier sehr ihr die Bilder, die im jeweiligen Kurs gemalt werden und es gibt auch online-Kurse. Ich war im Kurs ArtNightKlassik: Monet – Seerosen, aber es werden ganz unterschiedliche Motive und Themen angeboten. Der Kurs dauert ungefähr zwei Stunden, danach geht ihr mit eurem Werk nach Hause.