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Ich hatte ja schon lange einen Ausflug zu den beiden Wildkatzen geplant, aber da unbedingt auch eine Fütterung dabei sein sollte, hat es einige Zeit gedauert, bis wir es geschafft haben.

Meine Enkel lieben Wildkatzen, darum – und natürlich auch wegen der Ziesel – sind wir immer wieder in den Blumengärten Hirschstätten zu Gast. Bis es uns jetzt in den Nationalpark Thayatal verschlug.

Nach einem kurzen Blick auf uns trollte Carlo sich wieder
Nach einem kurzen Blick auf uns trollte Carlo sich wieder

Kaum aus dem Auto ausgestiegen, war daher gleich die erste Frage. Wo sind die Katzen? Ich wusste zwar bereits von meinem letzten Besuch, dass die Wildkatzenanlage, die zu den größten in Europa zählt – wenn sie nicht überhaupt die größte ist – irgendwo hinter dem Naturparkhaus liegt, aber so ganz genau hatte ich den Zugang auch nicht mehr im Kopf.

Das Nationalparkhaus Thayatal
Das Nationalparkhaus Thayatal

Also einmal rein ins Naturparkhaus. Schließlich hatten wir ja jede Menge Zeit – es war 10:00 Uhr und die Fütterungen sind erst um 15:30 – in den Ferienzeiten täglich, sonst immer nur Samstag, Sonntag und Feiertag. Wir hatten also jede Menge Zeit.

Unter der Kuppel ist man sicher im Gehege der Katzen
Unter der Kuppel ist man sicher im Gehege der Katzen

Von einer freundlichen Dame an der Rezeption wurden wir dann im Haus ums Eck geschickt und blicken sofort dem Kater Carlo ins Auge. Wie zur Begrüßung saß er hinter der Fensterscheibe, schaute uns an, um dann gemächlich seines Weges zu gehen und auf einem Stein lang ausgestreckt Platz zu nehmen. Natürlich sind wir ihm sofort ins Freie gefolgt. Sofort wurde auch gleich ausführlich diskutiert, ob es nun wirklich Carlo oder Frida gewesen sei. (Bei der Fütterung haben wir dann erfahren, dass es wirklich Carlo war, der uns begrüßt hat. Da der Kater schon 14 Jahre alt ist – in freier Wildbahn werden Wildkatzen 8, maximal 10 Jahre alt und auch für eine „Zookatze“ ist er schon ein Methusalem, ist er bei der Fütterung nicht mehr dabei. Frida ist viel schneller und agiler und da er auch keine Zähne mehr hat, bekommt er seine Mahlzeit separat, damit er nicht zu kurz kommt)

Es gibt immer etwas Interessantes anzuschauen
Es gibt immer etwas Interessantes anzuschauen

Nach der Begrüßung umrundeten wir den anderen Teil des Geheges – aber Frida gab sich nicht zu erkennen.

Kein Problem. Schließlich hatten wir auf dieser Tour den Abenteuer-Spielplatz entdeckt und der spielt wirklich alle Stücke. Eine kleine Kletterwand zu Schaukel, ein Seilsystem zur einer Hütte und zu einem Vogelhorst (?). Meine Enkel waren begeistert. Daher wurde erst einmal gerutscht, geklettert und balanciert. 

Super - der Abenteuerspielplatz
Super - der Abenteuerspielplatz

Im anschließenden Wäldchen haben wir dann zwei Hängematten gefunden, um uns ein wenig auszurasten, zu jausnen und zu schaukeln.

Zurück im Nationalparkhaus erfuhren wir, dass im Kino zu jeder halben Stunde ein Film über den Nationalpark Thayatal gespielt wird. Davor kann man noch mittels Tablet die Gegend und besondere Aussichtspunkte des Nationalparks erkunden – und es gibt angeblich auch im Freien einige Punkte, an denen man mittels Tablet Geschichten erzählt bekommt. Für meine „Jungs“ – 3 und 6 – war das noch ein bisschen zu anspruchsvoll. Wir haben uns zwar einige Videos auf dem Tablet angeschaut – natürlich auch das über die Wildkatzen – aber der Rest war weniger interessant.

Wer rutschen will, muss klettern
Wer rutschen will, muss klettern

Auch der Film war vielleicht noch ein bisschen zu anspruchsvoll. Aber sie haben brav gewartet bis endlich der Auftritt der Wildkatzen kam.

So hatten wir schon fast den ganzen Vormittag mit Programm gut verbracht. Hunger machte sich langsam breit und der Besuch des Cafés/Restaurant stand an. Wobei ich hier sagen muss: leider die größte Enttäuschung des Tages. An diesem Tag anscheinend ein 1Mann-Betrieb. Der Herr nett und freundlich, aber ein bisschen überfordert – wir hatten Glück, dass nicht viele Besucher hier eingekehrt sind. Das Angebot naja: Würstel, Leberkäse, Suppe, Apfelstrudel, Zwetschkenstrudel. Meine Zwei wollten eine Griesnockerlsuppe, ich habe Frankfurter geordert. Beides hat wirklich sehr lange gedauert. Die Suppe hat nach einem aufgelösten Knorr-Würfel geschmeckt (aber anscheinend hat man mehr Wasser als auf der Verpackung angegeben genommen), die Griesnockerl waren ganz sicher aus irgendeinem Fertigpackerl gefallen. Alles in allem: wenig berauschend. Die Würstel relativ klein, aber ok – schön da kann man eigentlich wirklich nichts falsch machen, das Brot auch nicht das Frischeste.

Der "Fuchsbau" unter dem Café
Der "Fuchsbau" unter dem Café

Als Nachspeise haben wir uns dann teilweise noch einen Apfelstrudel gegönnt, das war noch das Beste am Tisch, aber auch nicht großartig berauschend.

Nun ja, auf jeden Fall haben wir uns danach einen Liegestuhl geschnappt und ein wenig Siesta gehalten. Dabei ist uns aufgefallen, dass es hier auch noch einen „Gatsch“-Spielplatz gibt und weitere Schaukeln.

Die Gänge müssen erforscht werden
Die Gänge müssen erforscht werden

Unter dem Restaurant hat man auch ein Höhlensystem angelegt und durch die Röhren sind die Kinder mit großer Begeisterung hinein- und woanders wieder herausgeflitzt. Wer wollte konnte auch mit einer kurzen Leiter aus der Höhle in eine kleine Hütte herauskraxeln.

Hinterlistiger Weise hatte ich auch geplant, mit ihnen am Wildkatzenweg bis zur Thaya entlang zu spazieren, aber daraus wurde nix. Vielleicht hatte ich auch den falschen Eingang gewählt. Auf jeden Fall hatten sie mich von Anfang an auf „Aber nur 10 Minuten“ heruntergehandelt und da nach 5 Minuten auch keine der eisernen (?) Wildkatzen-Figuren gesehen hatten, sind wir dann doch wieder umgekehrt – vielleicht ein anderes Mal.

Wo sind die anderen?
Wo sind die anderen?

Endlich war es dann so weit und die Wildkatzenfütterung stand am Programm. Eine Rangerin entführte alle Gäste zuerst ins Kino, wo in einem kurzen Film alles Wissenswerte über die Wildkatzen erzählt wurde: dass sie eigentlich schon in Österreich als ausgestorben galten, woran man sie von der Hauskatze unterscheiden kann, wie man feststellen kann dass es überhaupt Wildkatzen gibt, dass sie Baldrian lieben und noch einiges mehr.

Hier kommen die Leckerbissen
Hier kommen die Leckerbissen

Dann ging es los ins Freigelände und da nicht besonders viele Zuschauer mit dabei waren, mussten wir uns auch nicht um den Platz drängen. Die Rangerin ließ uns und auch anderen sogar die Plätze aussuchen, wo sie die toten Küken mit denen Frida gefüttert wird, verstecken sollte. Schnell waren alle versteckt und dann kam sie schon heraus. Schnupperte hier, schnupperte da und hatte die meisten flugs gefunden. Kletterte hoch auf die Bäume und kehrte mit dem Küken im Maul auf die Erde zurück, um es dann mit Federn, Butz und Stingl zu verspeisen und sich danach sofort auf die Suche nach dem nächsten Stück zu machen.

Man muss genau schauen, um Frida zu finden
Man muss genau schauen um Frida zu finden

Auch nachdem sie das Letzte gefunden hatte, ging die Suche noch ein wenig weiter.

Wir haben uns dann auch von Frida und Carlo verabschiedet und sind wieder nach Hause zurückgekehrt. Vielleicht schauen wir ja wieder einmal vorbei – und gehen dann doch den Wildkatzenweg bis zur Thaya …

Das Nationalparkhaus ist vom 21. März bis 30. September täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr, von 1. Oktober bis 1. November von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Mehr über die Angebote des Nationalparkhauses und seine unmittelbare Umgebung findet ihr hier.

Mehr über den Nationalpark findet ihr hier.

Beim Nationalparkhaus
Beim Nationalparkhaus

Nationalparkhaus im Nationalpark Thayatal
2082 Hardegg, Merkersdorf 90
Tel: +43 2949 7005
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www.np-thayatal.at