Leonardo di Caprio, Robert De Niro und Martin Scorsese in einem Film vereint, das muss man sehen. Auch wenn es ein Western ist … (Foto © 2023 Paramount Pictures)
Eigentlich mag ich keine Western, vor allem keine mit John Wayne. Für mich laufen sie immer nach demselben Schema ab – die guten Weißen, die bösen Indianer und da ich meinen Karl May gelesen habe, fand ich das immer ganz schrecklich.
Aber dieser Western ist anders. Kaum reitende Cowboys, eine Geschichte, die auf Tatsachen beruht und wirklich sehr gut und spannend aufgebaut ist. Tolle Landschaftsaufnahmen und sehr gut gezeichnete Charaktere. Wenn auch mit ein paar Längen – absolut sehenswert.
Mit diesem Film scheint sich Regisseur Martin Scorsese einen Traum erfüllt zu haben:
„Ich wollte schon immer einen Western machen. Ich habe viele der Western geliebt, die ich in meiner Jugend gesehen habe, und ich liebe sie immer noch. Diese Filme haben mich als Filmemacher genährt, aber sie haben mich auch dazu inspiriert, tiefer in die wirkliche Geschichte einzutauchen.“
Der Film spielt auf dem Gebiet der Osage, auf dessen Territorium um 1894 Öl gefunden wurde und die durch dessen Förderung zu Reichtum kamen. William Hale, gespielt von Robert De Niro, spielt das zwielichtige Oberhaupt einer Familie. Zwar gibt er vor, die Osage zu respektieren und ihnen zu helfen, in Wirklichkeit ist aber nur an deren Geld interessiert. Um an dieses zu kommen, verheiratet er weiße Menge mit indigenen Frauen, die er dann ermorden lässt, um an ihren Besitz zu kommen.
So soll es auch mit seinen Neffen Ernest (Leonardo DiCaprio) geschehen, doch dieser Plan verkompliziert sich, da sich Ernest tatsächlich in seine Frau Mollie (Lily Gladstone) verliebt. Mollie und ihre Familie werden auch immer misstrauischer – immerhin sind fast alle weiblichen Mitglieder im heiratsfähigen Alter bereits plötzlich gestorben und auch ihr geht es auf einmal gesundheitlich immer schlechter.
Schließlich ersucht man die Staatsgewalt um Hilfe und so kommen ein paar Agenten des neu gegründeten FBIs in die Stadt, um die Todesfälle zu untersuchen.
Wird es dem FBI gelingen die Morde aufzuklären und Hale zur Verantwortung zu ziehen?
Besonders gut fand ich die schauspielerischen Leistungen von Lily Gladstone und Robert De Niro, während Leonardo Di Caprio nicht ganz meinen Erwartungen voll entsprechen konnte. Vielleicht waren aber daran auch nur die vielen Großaufnahmen seines Gesichts daran schuld.
Dennoch: auch wenn der Film einige Längen aufweist, er ist sehenswert und thematisiert auch einen wichtigen – wenn auch traurigen - Teil der Geschichte der USA und ihrer indigenen Einwohner.
Killers Of The Flower Moon – nur im Kino – ab 19.10.2023
